Rollmaterial

Grüne Stollenlok

Die grüne Stollenlok, mit der die Besucher anfänglich in die Stollen des Bergwerk Käpfnach gefahren wurden, erbaute im Jahr 1959 Heinrich Bartz in Dortmund. Die Bestellung erfolgte durch Paul Bächtiger, dem Präsidenten des Bergwerkverein Käpfnach, am 03.08.1987 bei den Mainischen Feldbahnen Hainstadt, Betriebsleiter Bernhard van Engelen, D-7200 Wiesbaden. In die Schweiz geliefert wurde sie am 24.08.1987. Anschaffungskosten der Lok DM 9800.00, für Ladegerät DM 350.00 und Ersatzteile zu DM 350.00. Für den Transport, neue Batterien und Reparaturen wurden vom Bergwerkverein circa Fr. 9000.– aufgewendet. Revidiert wurde sie 1997 durch die Gebr. Meier, Regensdorf (Reparatur des Spezialbahnmotor, Fabrikat Feiten Typ 1 GG 150 / 2,3 KW / Nr. 18271). Sie ist heute im Einsatz für die Stollenapero’s, für den Stollendienst sowie als Reserve-Lok. Sie kann mit zwei Personen und angehängtem Gepäckwagen gefahren werden.

 

Technische Daten

Fabrikat Heinrich Bartz Kommanditgesellschaft, Dortmund
Fabrik-Nr. 2164  
Bauart/Baujahr GA 01 (BIII13)/1959
Länge x Breite x Höhe 130mm (1700)* x 720 x 1000
Leistung 2.0 kW = 2.7 PS
Dienstgewicht 1.35 t
Spurweite 60 cm
Batterien 4 PAS 245 / 2 x 20 V / 8.8 kW
Länge über Alles    

Stollenlok Barbara

Die Stollenlok Barbara, mit der Sie bei den Führungen durchs Bergwerk gefahren werden, stand bis im August 1997 in der Grube «Tannenberg» im Erzgebierge im Einsatz. Die SDAG Wismut hatte sie gebaut. Nach dem Kauf durch den Bergwerkverein Käpfnach revidierte sie Herr P. Täschner und seine Mitarbeiter vollständig. Am 28. März 1998 wurde sie in Käpfnach in Dienst gestellt und auf den Namen Barbara getauft. Kurz darauf stellte sich heraus, dass die Akkus den Anforderungen nicht gewachsen waren und durch neue ersetzt werden mussten.

Batteriemasse gefüllt 900kg
Länge über Puffer 505cm
Breite 78cm
Spurweite 60cm
Stundenzugkraft 4600N
Stundenleistung 8,4kW
Fahrgeschwindigkeit 6km/h
Batteriespannung 2x 78V
Batteriekapazität 2x 260Ah
Gewicht total 5500kg

Besucherlok Fortuna

Seit 1997 setzen wir für das Ziehen des Besucherzuges die Akkulok Barbara der SDAG Wismut, einem ehemals grossen Bergbauunternehmen in der früheren DDR, ein. Sie ist zum Ziehen von grossen Lasten ausgelegt. Daher werden die Anfahr- und Bremsmanöver bei uns mit der bescheidenen Last von 20 Besuchern von grossen «Rucks» begleitet. Durch das Vergrössern der Bremswiderstände konnten wir das Rucken ein wenig entschärfen. Es ist aber trotzdem noch deutlich spürbar. Da die grossen Ströme beim Anfahren und Bremsen über Kupferkontakte geschaltet werden, ist der Verschleiss entsprechend gross.

Heute gibt es auf dem Markt elektronische Steuerungen für grössere Gleichstrom-Elektromotoren, welche für Elektroautos entwickelt wurden. So reifte der Entschluss, selbst eine Lok mit einer Elektronischen Steuerung zu bauen.

Ein erster Versuch vor einigen Jahren hatte keinen Erfolg. Die von einem Fachmann vorgeschlagene Steuerung funktionierte nicht. Erst nachdem wir Arno Rettig, einen dem Bergwerk wohlgesinnten Elektroingenieur kennenlernten, kam frischer Wind in unser Projekt. Zuerst haben wir die Lok des Stollendienstes, welche baugleich mit der seit langem bei uns eingesetzten Lok Barbara ist, provisorisch mit einer solchen Steuerung ausgerüstet. Für Fachleute: Phasen-Anschittsteuerung mit einer Leistung von max. 200 Ampère bei 80 Volt DC. Der Bremsstrom wird rekuperiert, das heisst wieder in den Akku zurück gespiesen. Die Freude war gross als wir erste Probefahrten durchführen konnten.

Daraufhin haben wir die Stollenlok entzwei geschnitten. Zwei Elektromotoren und ein Akku bilden nun eine Einheit. Der neue Führerstand wurde mit dem Antriebsteil verschweisst und alle elektrischen Anlagen fest eingebaut. Die neue Lok lässt sich dank der elektronischen Steuerung stufenlos beschleunigen und abbremsen. Das ist für die Besucher mit deutlich mehr Komfort verbunden, fallen doch die lästigen «Rucke» weg. Auch die Bremsen wurden sicherer gemacht. Bei der von uns umgebauten Lok werden diese durch Federn betätigt und mit einem Drahtseil gelöst. Wenn das Seil reisst, erfolgt eine Notbremsung.

Am Barbaratag 2006 wurde die Besucherlok auf den Namen Fortuna getauft.
 

Baujahr 2006
Länge über Puffer 274cm
Breite 76cm
Höhe 107cm
Spurweite 60cm
Leistung 2x 2.1kW
Batteriespannung 78V
Batteriekapazität 320Ah

Mannschafts- oder Wurstwagen

Unsere Besucher fahren an Führungen auf zwei solchen Wagen durch den Stollen. Zehn Erwachsene haben pro Wagen Platz. 

Im Bergbau dienen die Mannschafts- oder Wurstwagen der raschen Beförderung. Dies bringt eine Verkürzung der Anfahrzeit und die geringere Ermüdung der Bergmänner vor Beginn der Arbeit.

Der Wagen ist ein sogenannter «Wurstwagen», auf dessen Balken die Besucher rittlings sitzen, sich an der seitlichen Stange festhalten und die Füsse auf den Brettern ruhen lassen.

Die Drehgestelle von denen der Sitzbalken mit Hilfe der Kugellager getragen wird, ermöglichen die Durchfahrung schärferer Krümmungen.